Viele Umweltkranke (Menschen, die an Multipler Chemikaliensensibilität, chronischem Erschöpfungssyndrom und/oder Elektrosensibilität leiden) haben zusätzlich noch gravierende Probleme mit der Halswirbelsäule. Es sind dies ca. 60-70 %. Dafür gibt es zwei Gründe:
Entweder ein Sturz oder Schleudertrauma durch einen - auch länger zurückliegenden - Unfall, oder den Abbau der Knorpelmasse zwischen den Wirbeln durch über C-Nervenfasern freigesetzte Entzündungspeptide wie Substanz P (Reizungen im HWS-Rückenmark aktivieren die C-Nervenfasern). Diese kommen reichlich in Bandscheiben, Knorpelgewebe und Gelenkkapseln vor. Die hier abgesonderte Substanz P destruiert dann das Knorpelgewebe, ebenfalls im LWS-Bereich und in den Kniegelenken. Es kann auch beides zusammenkommen, das lässt sich im Abstand von Jahren leider nicht mehr feststellen.
Am Modell kann man es hervorragend demonstrieren:
Durch den Abbau des Knorpels zwischen Atlas (= 1. Halswirbel) und dem Hinterhaupt (C0/C1) sowie zwischen Atlas und dem darunter liegenden zweiten Wirbel (C1/C2) kann es ebenso wie auch bei HWS-Schleudertraumen zu einer Verschiebung = Dislokation des Atlas kommen. Da die arteria vertebralis (Wirbelsäulenarterie) in den Querfortsätzen der Halswirbelsäule verläuft - ebenso auch beim Atlas - kann es dadurch zur Einengung und Abknickung dieser beiden Arterien kommen, die wesentlich sind für die Blut- und Sauerstoffversorgung des Gehirns.
Viele Umweltkranke haben (aus SPECT und PET klar ersichtlich) deshalb gravierende Perfusionsschäden im Gehirn und dementsprechend neurologische (!) Schäden.
Viele Steuerungsfunktionen und Hirnleistungen sind aus diesem Grund eingeschränkt, behindert oder fallen vollständig aus (Gedächtnisstörungen, Konzentrationsschwäche, Wortfindungsstörungen, Schwindel oder Kopfschmerzattacken).
Dabei ist eine Therapie in vielen Fällen möglich und bringt meistens eine deutliche Besserung: Atlastherapie nach ARLEN ist häufig das Mittel der Wahl, wobei in einer zwei- bis dreiwöchigen Behandlung täglich erneut manuelle Impulse gesetzt werden (absolut schmerzfrei!).
Dieser sogenannte input auf das Nackenrezeptorenfeld wird in der Richtung auf den Querfortsatz des Atlas abgegeben und soll diesen wieder in seine ursprüngliche Position zurückbringen. Erst danach können andere Behandlungen Erfolge bringen (z.B. orthomolekulare Medizin).
Bei pathologischen Werten der Blut-Hirn-Schranke (Marker ist hier S100), die in Fällen von Schädigung durch Neurotoxine oder Schwermetalle/Zahnmetalle meist vorliegen, tritt dann durch die Gabe verschiedener Antioxidantien laut Untersuchungen von Dr. Kuklinski/Rostock eine wesentliche Besserung ein.
Alle anderen möglichen Therapien können erst dann "greifen", wenn die Blutzufuhr ins Gehirn wieder frei ist. Da dieser Sachverhalt noch weitgehend unbekannt ist, und zwar sowohl bei den Patienten als auch bei den ?rzten, werden die Betroffenen in aller Regel psychiatrisiert und es findet keinerlei Auseinandersetzung mit den Ursachen statt.
Doch handelt es sich hier um eine neurologische und nicht um eine psychische Störung!
Weitere Informationen: Zeitschrift "Umwelt-Medizin-Gesellschaft"
Autor: Monika Frielinghaus/Dr. med. Klaus Schaumberger, Verein zur Hilfe umweltbedingt Erkrankter e.V., Hallstattstr. 2 A, 91077 Neunkirchen a. Br., Tel. 09134-909008, Fax 09134-707100.