Dr. K.-D. Runow: „Krebs – eine Umweltkrankheit?“
Südwest-Verlag 2013
Der bekannte Umweltmediziner Dr. Runow hat mit diesem Buch wieder einmal eine fundiert und brillant vorgetragene Analyse der Ursachen sowie möglichen Behandlungskonzepte dieser „Volksseuche“ vorgelegt (im Jahr 2010 gab es bundesweit rund 490.000 Neuerkrankungen sowie 218.000 Todesfälle !). Es ist ein Plädoyer für einen anderen Umgang mit Krebs – denn 70% der Krebserkrankungen wären vermeidbar, wenn man die Umweltfaktoren entsprechend berücksichtigte ! Das klingt revolutionär, wird aber gut erläutert.
Herr Dr. Runow orientiert sich bei seinen Ausführungen u.a. am neuesten Stand der Environmental Medicine der USA, wobei man sich manche Analysen auch für die BRD wünscht – vor allem die Kostenübernahme durch die Krankenkassen, wie z.B. beim Organix-Urintest, der Einblick in die zellulären Stoffwechselprozesse ermöglicht. Auch Kombinationsmöglichkeiten Chemotherapie/Bestrahlung mit alternativen Methoden (z.B. Hochdosis-Vitamin C-Infusionen) werden ausführlich erwähnt, ebenso die Rolle der verschiedenen Gen-Expressionen und dementsprechende Berücksichtigung in der Behandlung.
Die im Titel genannte Frage kann man wohl getrost mit „Ja“ beantworten, wobei MCS und/oder CFS sicherlich die andere genetische Antwort anstatt Krebs darstellt. Bei vorgenannten Erkrankungen werden allerdings heutzutage weder Nährstofftherapie noch die Kosten umweltmedizinischer Diagnose oder Therapie übernommen.
Wer sich als medizinischer Laie bereits mit den vorangegangenen Publikationen von Dr. Runow beschäftigt hat, wird hier eine wertvolle Ergänzung finden. Eine kleine Einschränkung besteht allerdings in seiner anfangs des Buches vorgetragenen Meinung zur klassischen Homöopathie, wobei natürlich klar ist, dass Mittel aus der Homöopathie beim manifesten Krebsgeschehen bestenfalls begleitend eingesetzt werden können.